Infobrief November 2017

Fahrt nach Rumänien vom 24. bis 29. Oktober – Die zweitägige Anreise nach Nadrag war problemlos. Auf der langen Fahrt wechselte ich mich mit Fritz Heudtlaß (IG-Mitglied) am Lenkrad ab.

Seit 2003, dem Gründungsjahr der Senioren-Suppenküche, gehören die Frühjahrs- und Herbstfahrten zu meinem Jahresprogramm. Mit Pfarrer Josef Hollschwandner, dem Vertreter der Interessengemeinschaft in Nadrag und Herbert Grün, Geschäftsführer der Caritas, gab es auch dieses Mal vieles zu besprechen.

Zusammen mit der Caritas in Temeschwar möchten wir die Suppenküche langfristig sichern. Unser wichtigstes Thema ist darum die Verlängerung des Mietvertrages für die Sozialstation. Die Gemeinde Nadrag ist seit längerem nicht bereit, den Ein-Jahres-Mietvertrag in einen längerfristigen Vertrag umzuwandeln. Die Frage nach dem Warum blieb unbeantwortet, denn ein geplantes Gespräch mit dem Bürgermeister hat leider nicht stattgefunden. Natürlich war ich enttäuscht, aber so ist das in Nadrag, die Uhren ticken dort anders als bei uns.

Viel erfreulicher war der anschließende Kaffeenachmittag mit den Senioren. Bereits zum sechsten Mal hatte die IG zu einem gemütlichen Treffen eingeladen. Zu Kaffee und Tee gab es Dresdner Stollen und diverses anderes Gebäck aus Deutschland. Unsere Gäste ließen es sich in entspannter Atmosphäre schmecken und freuten sich über die Abwechslung in ihrem sonst so tristen Alltag. Mit einem Gruppenfoto vor der Sozialstation und einem herzlichen „Dankeschön“ an alle Spender endete ein schöner Nachmittag.

Seit meinem letzten Besuch in Nadrag wurden neun neue Senioren in die Empfängergruppe aufgenommen. Gemeinsam mit Pfarrer Hollschwandner besuchten wir zwei von ihnen. Zunächst waren wir bei Frau Eva C. Sie ist 83 Jahr alt, ihre Rente beträgt 729 Lei (ca. 160 €). Sie ist eine positiv denkende Frau und hat sich mit ihrer Armut arrangiert. Sie kleidet sich adrett und ihre kleine Wohnung ist blitzsauber. Seit dem Tod ihres Mannes lebt sie alleine. Die Tochter wohnt hundert Kilometer entfernt und kann sie nur selten besuchen, auch damit hat sich Frau C. abgefunden.

Ganz anders war es bei dem nächsten Besuch. Die Frau schämte sich, dass sie auf fremde Hilfe angewiesen ist. Als wir mit ihr sprachen, weinte sie und bat mich, keine Einzelheiten über sie zu berichten. Auch wenn sie es nicht aussprach: in ihren Augen konnten wir die Dankbarkeit sehen.

Im Oktober 2018 besteht die Suppenküche seit fünfzehn Jahren. Auch danach wird sie noch viele Jahre so wichtig sein wie heute. Denn, das ist meine Überzeugung, eine Verbesserung wird es für Nadrag und die alten Menschen nicht geben. Bitte unterstützen Sie auch künftig unser Hilfsprojekt.

Im Namen der Empfänger bedanke ich mich sehr herzlich. Ihnen und Ihrer Familie wünsche ich schöne Feiertage und ein gesundes Jahr 2018.

Bernhard Balsliemke
Initiator

arm  –  hungrig  –  einsam  –  krank          –          wir helfen!

Und so können Sie helfen…

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert